Die Katzenlady – Melisa Schwermer
Verlag: SP | Seiten: 258 Preis: Kindle 2,99€ | ISBN: 978-1517327286 Erschienen: 2015 |
Klappentext
Jahrelang erträgt Sabrina den Psychoterror ihrer alkoholkranken Mutter. Dann endlich beschließt sie, sich zu wehren. Doch was als Denkzettel geplant ist, geht gewaltig schief und plötzlich liegt ihre Mutter tot im Wohnzimmer. Da Sabrina nicht vorhat, ihr neues, hart erkämpftes Leben im Gefängnis zu verbringen, muss sie irgendwie die Leiche loswerden. Die einzigen Mitwisser dabei sind die Katzen. Zumindest glaubt sie das. © Melisa Schwermer
Meine Meinung
„Die Katzenlady“ habe ich im Rahmen der Challenge ‚Expedition Bücherdschungel‘ gelesen. Meine Wahl ist auf dieses Buch gefallen, weil sich der Klappentext spannend angehört hat und mir Lust auf mehr gemacht hat. Ausschlaggebend für meine Wahl war auch die Tatsache, dass die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht der Täterin geschildert wird. Das war für mich mal was Neues und deswegen wollte ich mich darauf einlassen. Jetzt da ich das Buch gelesen habe, ist mir jedoch ein Nachteil an dieser Art und Weise einen Thriller zu erzählen aufgefallen: dadurch, dass der Leser von Anfang an weiß wer der Täter ist und warum er was getan hat, fehlt der Handlung die Komplexität und dem Leser die Möglichkeit sich den Kopf zu zerbrechen. Außerdem ist kaum Platz für überraschende Wendungen. Diese ‚Eigenschaften‘ schätze ich eigentlich sehr an Thrillern und sind auch der Hauptgrund warum ich sie lese. Während der Lektüre konnte ich mich ein bisschen ‚berieseln‘ lassen, es war also kein wirklich anspruchsvoller Thriller.
Die Geschichte ist sehr anschaulich erzählt: der Schreibstil der Autorin ist sehr wirklichkeitsnah und blutig, was bei mir für ein paar Ekelanfälle gesorgt hat. Insgesamt schreibt die Autorin sehr detailfreudig, was sowohl Segen als auch Fluch gewesen ist. Ob jede Gewaltszene wirklich notwendig für die Handlung gewesen ist (Stichwort Kalle), bezweifle ich.
Mich hat sehr verblüfft, dass ich zunächst Mitleid mit Sabrina hatte. Aber dieses Mitgefühl war dann ganz schnell wie weggeblasen. Was ich zunächst als ‚unglücklichen Zufall‘ oder ‚Pech‘ betitelt habe, verwandelte sich ganz schnell in ungläubiges Kopfschütteln. Interessant war auch, je mehr Sabrina versucht hat sich von ihrer Mutter zu entfernen, desto ähnlicher ist sie ihr geworden. Das hat die Autorin wirklich gut hinbekommen.
Was mir nicht so gut gefallen hat, war das Ende. Es kommt so rüber, als hätte die Autorin keine Lust mehr gehabt, den einzelnen Erzählsträngen bzw. Figuren ein würdiges Ende zu geben. Die Figuren kommen zu kurz und dafür, dass Sabrina im Mittelpunkt steht, wird sie mehr oder weniger am Ende mit nur ein paar Sätzen abgespeist. Das Ende war also etwas (sehr) enttäuschend.
Mein Fazit
„Die Katzenlady“ ist ein Thriller, den ich nicht unbedingt zu meinen ‚Must Reads‘ zählen und leider auch nicht als ‚Page Turner‘ bezeichnen würde. Für Zwischendurch, wenn man eine Ablenkung vom langweiligen Alltag braucht, ist der Thriller eine geeignete, wenn auch blutige, Lektüre.