[Rezension] Murphy. Rache ist süß

Murphy. Rache ist süß – Nicole Gozdek

Verlag: Drachenmond Verlag | Seiten: 308
Erschienen: 2017

Kurzbeschreibung
Murphy ist ein lebendes Sprichwort, er verkörpert Murphys Gesetz. Tagein tagaus stiftet er Chaos und erschwert so manch einem Menschen den Tag. Eines Tages legt er sich mit Archie, ein weiteres lebendes Sprichwort, an und bringt dessen Leben gehörig durcheinander. Daraufhin brechen zwischen den beiden kleine Scharmützel aus, die der Gemeinschaft der lebenden Sprichwörter schwer zu schaffen macht.

Meine Meinung
Bei der Idee Sprichwörter lebendig zu machen, ist mir mein Herz aufgegangen. Ich war mir von Beginn an sicher, dass es sich bei diesem Roman um eine sehr kreative Geschichte handeln würde, denn dafür ist Nicole Gozdek bekannt. Zudem bin ich sowieso ein großer Fan von sprachbezogenen Buchideen. Dahingehend wurden meine Erwartungen auch nicht enttäuscht. Wobei mir auf die ‚Verwandschaftsbeziehung‘ zwischen Neologismen und Sprichwörtern nicht wirklich einen Reim machen konnte.

Zu Beginn hat mir Murphys Umsetzung als lebendiges Sprichwort gut gefallen. Seine Untaten passten zunächst gut zu der Bedeutung seines Sprichworts. Aber im Verlauf der Geschichte als er nur noch planlos in der Gegend Unheil anrichtete, fand ich es übertrieben und nicht mehr so ganz sinnvoll. Er ist insgesamt immer mehr aus dem Rahmen gefallen. Das fand ich echt schade, denn alle anderen Sprichwörter waren konsistenter umgesetzt und handelten wie erwartet, ihrer Natur entsprechend. Selbst im Hinblick auf das Ende fand ich Murphys Verhalten unpassend.

Das Verhältnis von Murphy zu den anderen Sprichwörtern hat mich überzeugt. Es hat auch Spaß gemacht über ihre Begegnungen zu lesen – mit einer Ausnahme: Archie. Das ständige und irgendwann sinnlose Hin und Her zwischen den beiden hat mich etwas gestört, denn es hat die Geschichte künstlich in die Länge gezogen. Das ging zulasten der Handlung und des Spannungsbogens. Ihre Zänkereien hätte man reduzieren können, das hätte der Geschichte keinen Abbruch getan. Teilweise war es nur noch albern. Wie in manchen Daily Soaps hätten sie einfach mal miteinander reden sollen.

Gegen Ende wurde es recht wirr und hektisch mit gedanklichen Sprüngen. Die Dialoge kamen gestelzt daher und spannend war es auch nicht mehr so wirklich. Das Schlusskapitel hat den Zauber der Geschichte leicht geschwächt. Es gab mMn keinen Grund die Geschichte zu rechtfertigen. Dieser Aspekt ist nicht unbedingt negativ zu werten, aber notwendig war es nicht.

Mein Fazit
Eine lustige Geschichte für Zwischendurch, um sich zu amüsieren. Leider ist die Geschichte mit ein paar Schwachpunkten behaftet, aber darüber kann man zu Gunsten der kreativen Umsetzung hinweg sehen.

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