[Rezension] Posthumous

Posthumous – Paul Aertker

Posthumous

Verlag: Flying Solo Press, LLC | Seiten: 202

Kurzbeschreibung
Ellie Kerrs Mutter stirbt und hinterlässt ihr fünf Geschichten auf einem verschlüsselten Computer. Nach dem Tod ihrer Mutter kommt Ellie auf die Idee, die Geschichten zu publizieren. Doch dazu muss sie zunächst das Passwort entschlüsseln, welches ihr den Zugang zu den Texten verwehrt. Leichter gesagt als getan. Um das Rätsel zu entschlüsseln, begibt sich Ellie auf eine schmerzvolle Erinnerungsreise zu den letzten gemeinsamen Wochen mit ihrer Mutter.


Meine Meinung
„Posthumous“ erzählt eine süße und berührende Geschichte von der unvergänglichen Liebe zwischen Mutter und Tochter, vom Wert der Freundschaft, von Mut, eisernem Willen und dem Glauben an sich selbst. Es ist aber auch, und das wird besonders gegen Ende der Geschichte klar, eine Art Liebeserklärung an das unabhängige Verlagswesen.

Was für mich sehr unerwartet kam und mich zu Beginn auch eher skeptisch hat werden lassen, war, dass sich circa die Hälfte der Erzählung um die Krankheit und das langsame Sterben von Ellies Mutter dreht. Im Nachhinein leuchtet mir diese Herangehensweise ein, denn auf diese Weise baut man eine Art emotionale Bindung zu Ellie auf und fiebert umso mehr mit, bei den Versuchen das Passwort-Rätsel zu lösen. Dennoch war es keine einfache Lektüre, die spurlos an einem vorbeigeht.

Gefallen hat mir an dem Roman, dass er die Ereignisse nicht überemotional oder überdramatisiert erzählt. An manchen Stellen hätte ich mir zwar eine tiefere und ausführlichere Auseinandersetzung mit dem Geschehen gewünscht, an anderen Stellen fand ich diese fehlende Tiefe aber genau richtig. Dadurch war die Erzählung weniger verkopft. Ich empfand den Roman zwar teilweise als zu oberflächlich, aber für Kinder oder Jugendliche meine ich, dass er genau richtig ist. Des Rätsels Lösung habe ich schon recht früh erraten, aber das hat der Geschichte keinen Abriss getan. Ganz im Gegenteil, es war einfach schön zu lesen, wie Ellie dahinter kommt und durch das Sich-Erinnern die Beziehung zu ihrer Mutter noch intensiviert. Der Zeitpunkt der Erkenntnis hat mir Gänsehaut beschert.

Die Figuren sind sehr liebenswürdig gestaltet, wenn auch ein bisschen kurzlebig (hier vor allem der Vater von Ellie). Wobei das nicht für alle gilt. Vor allem Munda, die Haushälterin, mit ihrer bunten, lauten und fröhlichen Lebensart, die aus den Zeilen hervor strahlt, ist mir sehr gut im Gedächtnis geblieben. Ellies neue Freunde, die Art und Weise wie sie zu ihr stehen und sie unterstützen, fand ich einfach herzerwärmend. Solche Freunde wünscht sich doch jeder!

Obwohl „Posthumous“ kein einfaches Thema behandelt (dies aber für meine Begriffe auf eine wirklich schöne und angemessene Weise tut), würde ich trotzdem sagen, dass es eine Lektüre für Zwischendurch ist. Die Geschichte ist etwas fürs Herz und auch ich, obwohl es ’nur‘ ein Kinder- bzw. Jugendroman ist, hatte immer mal wieder einen Kloß im Hals vor Rührung und Betroffenheit. Aber ich hatte während der Lektüre auch sehr viel Spaß.


Mein Fazit
Eine traurig-schöne Geschichte mit einer wichtigen Botschaft, nicht nur für Kinder/Jugendliche, sondern auch für Erwachsene: Gib niemals auf für das zu kämpfen, was dir wichtig ist im Leben. Habe den Mut, die Kraft, das Durchhaltevermögen und den Glauben an dich selbst. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Eltern dieses Buch gemeinsam mit ihrem Kind lesen, als Eltern-Kind-Lektüre sozusagen. Absolute Leseempfehlung!

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