Das Buch liegt auf einer Holzplatte, die auf einem grau-weißen Untergrund liegt. Oben und rechts sieht man Kissen. Um das Buch herum liegen ausgestanzte blau-violette Papierherzen. In der linken unteren Ecke liegt eine dekorative Blume.

[Rezension] Feminism is for everyone

Feminism is for everyone – Laura Hofmann, Felicia Ewert, Fabienne Sand

Das Buch liegt auf einer Holzplatte, die auf einem grau-weißen Untergrund liegt. Oben und rechts sieht man Kissen. Um das Buch herum liegen ausgestanzte blau-violette Papierherzen. In der linken unteren Ecke liegt eine dekorative Blume.

Verlag: Verlagsgruppe Oetinger/Dressler Verlag | Seiten: 80
Erscheinungsjahr: 2021

Kurzbeschreibung

Wer ist ein Ally? Wie erkenne ich Rassismus? Haben wir ein Sexismusproblem? Was ist Transfeindlichkeit? Wie sieht eine gleichberechtigte Gesellschaft aus? Antworten auf diese und weitere (unangenehme) Fragen findet man in „Feminism for everyone“. Das Buch bietet eine Einführung in den intersektionalen Feminismus und hilft dabei, sich einen eigenen Standpunkt zu bilden.


Meine Meinung

Für Außenstehende kann der feministische Diskurs kompliziert, undurchsichtig und wie ein unzugängliches Dickicht mit gigantischen Ausmaßen und starkem Gate Keeping erscheinen. Manchmal verheddere auch ich mich in diesem Dickicht, obwohl ich nun schon ein paar Jahre damit beschäftigt bin, alles zu entwirren. „Feminism is for everyone“ ist ein Buch, für das ich als Einsteigerin wirklich dankbar gewesen wäre.

Das kleine Büchlein bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in den Themendiskurs des intersektionalen Feminismus (es geht hier also nicht um den Mainstream-Feminismus für weiße, hetero, cis Frauen). Der Titel erfüllt eine doppelte Funktion: Er benennt sowohl seine Zielgruppe als auch unmissverständlich worum es in dem Buch geht. Denn wie der Titel schon sagt: Feminismus ist für alle und geht auch alle etwas an – weiße, BiPoC, hetero, homo, trans, genderqueere Personen.

Die Autorinnen des Buches handeln auf leicht verständliche Weise die Kernthemen des intersektionalen Feminismus ab: Sexismus, Rassismus, Transfeindlichkeit, Allyschaft und die Frage nach Gleichberechtigung. Sie reden dabei nicht um den heißen Brei, sondern kommen auf den Punkt.

Das Buch ist nicht nur in seinem Format handlich und kompakt, sondern auch inhaltlich. Die Inhalte werden nicht nur auf einer theoretischen Ebene besprochen, sondern sie werden auch für einen praktischen Nutzen aufgearbeitet: Mit ihrem Buch geben die Autorinnen dem*der Leser*in Argumente und Handlungsempfehlungen an die Hand. Dabei bewegen sich die Autorinnen auf Augenhöhe mit ihren Leser*innen.

In ihrem Buch besprechen die Autorinnen theoretisches Fachwissen und lassen ihre Erfahrungen einfließen. Auf den Seiten treffen drei verschiedene Perspektiven aufeinander, die Wissen zu unterschiedlichen Schwerpunkten mitbringen. Ihre Perspektiven harmonieren miteinander und ergänzen sich. Ihr Zugriff ist dabei aktivistisch und intersektional, dabei vermischt sich ein essayistischer mit einem autobiographischen Stil.

Es ist aber offensichtlich, dass die Autorinnen gerade mal an der Oberfläche des Diskurses kratzen. Um tiefer unter diese Oberfläche zu gelangen, bietet das Buch auf den letzten Seiten ein umfangreiches Quellenverzeichnis und eine Liste weiterführender Literatur sowie weiterer Empfehlungen (Magazine, Filme, Serien, Social Media Accounts und Podcasts). Denn eins ist sicher: Mit der Lektüre dieses Buches ist noch längst nicht alles getan. Das Buch ist ein Anfang, ein erster Schritt im Kampf gegen das Patriarchat und seine verschiedenen „Ismen“.

Auch das großzügige, klare und strukturierte Layout ermöglicht ein angenehmes Lesen und Verarbeiten der Informationen. Leider war ich mir nicht bei jedem Kapitel sicher, welche der drei Autorinnen gerade zu Wort kommt. Das hätte man besser kennzeichnen sollen, vor allem weil im ersten Kapitel einige Absätze den entsprechenden Autorinnen zugeordnet werden.


Mein Fazit

Neben „Exit Racism“, „Sprache und Sein“ und „Sei kein Mann“ ist „Feminism is for everyone“ eines DER aktivistischen und feministischen Must-Reads, die ich kenne. Die Autorinnen machen es ihren Leser*innen wirklich sehr einfach, einen Zugang zum feministischen Diskurs zu finden. Absolute Leseempfehlung – für Neulinge, aber auch für Fortgeschrittene (denn es schadet nie, die Grundlagen hin und wieder aufzufrischen). Ein Buch, das Grundlagen vermittelt, auf die man aufbauen kann (soll und muss).


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