[Rezension und mehr] Drilla/ Frindle

Drilla – Andrew Clements

Verlag: Rizzoli | Seiten: 108
Originaltitel: Frindle | Erschienen: 2009

Kurzbeschreibung
Nach einem Referat über Wörterbücher erfindet der Fünftklässler Nick ein neues Wort. Er überzeugt nach und nach seine Freunde und Klassenkameraden das neue Wort zu benutzen. Doch mit den Konsequenzen hatte er nicht gerechnet.

Meine Meinung
Diese kurze Geschichte um ein kleines Wort, das ganz groß wurde, ist wirklich zauberhaft! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht Nick auf seinem kleinen Sprach-Abenteuer zu begleiten. Sprache übt auf mich eine gewisse Faszination und Anziehungskraft aus. Eigentlich wollte ich dieses Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen.

Meiner Meinung nach, bietet diese Geschichte für jeden etwas, egal welchen Alters. Die Botschaften, die diese Geschichte transportiert, sind für Kinder wie auch für Erwachsene wertvoll. Sprache ist lebendig und wer das nicht glaubt, sollte dieses Buch lesen oder Sprachwissenschaft studieren.

Ich bin vor zwei Jahren auf dieses Buch gestoßen als sich in Italien ein ähnliches Phänomen abgespielt hat. Ein Junge, Matteo, hat in einer Hausaufgabe das Adjektiv ‚petaloso‘ benutzt (it. petalo + oso → dt. Blüte + eine große Menge); ein Wort, das es im Italienischen nicht gibt. Allerdings werden viele andere italienische Wörter auf diese Weise gebildet (it. peloso → dt. haarig oder it. coraggioso → dt. mutig). Die Lehrerin markierte es als Fehler, fand jedoch Gefallen an dem Wort. Somit wandte sie sich aus Neugier an die Accademia della Crusca, die älteste Sprachgesellschaft, und erkundigte sich, ob dieses Wort jemals seinen Weg in ein Wörterbuch finden könnte. Die Akademie antwortete, dass es nicht ausreiche ein schönes oder nützliches Wort zu erfinden. Es müsse auch von vielen verstanden und benutzt werden. Erst dann könnte es unter gewissen Umständen in ein Wörterbuch aufgenommen werden.

Über die sozialen Medien verbreitete sich das Wort rasend schnell und war monatelang in aller Munde. Inzwischen wurde es zum Beispiel in die Enciclopedia Italiana di scienze, lettere ed arti (Enciclopedia Treccani) als Neologismus aufgenommen. Auch das Online-Wörterbuch bab.la hat es mit einer englischen und deutschen Übersetzung aufgenommen. Zusätzlich hat das Wort eine eigene Wiktionary-Seite bekommen. Faszinierend oder nicht?

Falls ihr mehr über Matteo und sein Wort lesen wollt, dann klickt auf diese Links (Italienisch).

petaloso – Accademia della Crusca

Il piccolo Matteo inventa la parola «petaloso» e la Crusca risponde

„Coccardoso, pizzettiere, bacioso“. Le conseguenze di „petaloso“ per l’Accademia della Crusca

Mein Fazit
Lesen! Lest dieses Buch. Es sind nur 100 Seiten. Aber es lohnt sich. Es ist eine einfallsreiche und unterhaltsame Geschichte mit einem wahren Kern!

 

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