Das Buch liegt auf einem weißen Flauschteppich und auf einer gruen Decke. Rechts von dem Buch liegen verschiedene Trockenblumen. Hauptsächlich Gräser.

[Rezension] Vanitas: Rot wie Feuer (Bd. 3)

Vanitas. Rot wie Feuer – Ursula Poznanski

Das Buch liegt auf einem weißen Flauschteppich und auf einer gruen Decke. Rechts von dem Buch liegen verschiedene Trockenblumen. Hauptsächlich Gräser.

Verlag: Knaur | Seiten: 400
Erschienen: 2021

Rezension zu Vanitas: Schwarz wie Erde (Band 1)
Rezension zu Vanitas: Grau wie Asche (Band 2)

Kurzbeschreibung

Carolin, die ehemalige Blumenhändlerin vom Wiener Zentralfriedhof, hat sich auf den Weg nach Frankfurt gemacht. Ihr einziges Ziel: Rache. Koste es was es wolle; auch ihr Leben. Wild entschlossen stürzt sie sich in ein tödliches Katz und Mausspiel mit dem mächtigen russischen Mafia-Clan der Karpins und schreckt vor nichts zurück.


Meine Meinung

Nachdem ich von „Vanitas – Grau wie Asche (Band 2)“ nicht ganz so überzeugt war, habe ich mir für den Abschluss der Reihe ein fulminantes Finale gewünscht. Und mein Wunsch – sowie der vieler anderen Leser*innen auch – wurde erhört.

Dieses Mal war der Roman von Anfang bis Ende spannend (bei Band 2 gab es den Showdown auf den letzten 50-100 Seiten und die vorangehenden Seiten waren eher lau) und vor allem eins: gewalttätig. Für einen Mafia-Roman sterben zwar „nur“ relativ „wenige“ Menschen (in der italienischen Mafia-Serie „Solo“ sterben zB über einen Zeitraum von einer Stunde Spielzeit 10-15 Menschen – und da ist diese Serie keine Ausnahme), aber dennoch ist die explizite und im besonderen Maße die implizite (körperliche und psychische) Gewalt krass. Ich würde sagen, kein Buch für schwache Nerven. Man kommt beim Lesen nicht zur Ruhe und es beschleicht einen selbst ein leicht paranoides Gefühl. Ich wollte das Buch aber auch nicht zur Seite legen. Nach zwei Lesesitzungen war das Ding gegessen.

Dieser dritte Teil war rasant und fulminant und doch nagt eine innere Stimme in mir, die sagt: „Eine Frau gegen die Mafia? Verkleidungen hin oder her: Als ob!“. Und ich tue mir schwer, dieser Stimme nicht nachzugeben. Klar, es ist ein Roman, es ist nicht Realität, denn die Realität ist eine ganz andere. Vor allem das Ende schmeckte mir zu sehr nach Friede-Freude-Eierkuchen. Aber letzten Endes ist es ein Roman, der unterhalten soll und das hat er geschafft.

Schade finde ich, dass die Protagonistin Carolin bis zum Ende insgesamt eine Unbekannte bleibt. Man erfährt einige wenige Details aus ihrer Vergangenheit, von ihrem verstorbenen Partner und doch bleiben einige Fragen offen. Auch ihr Charakter bleibt für mich ein großes Fragezeichen.

Dass diese Art von Geschichte nur funktioniert, wenn beim Schreiben alles bis ins kleinste Detail vorgeplant und konstruiert ist, ist irgendwie klar. Und genau dieses minutiöse Vorplanen erzeugt bei mir Kopfschmerzen. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich schon nach der dritten Verkleidung nicht mehr mitgekommen (ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, dass irgendwann eine blonde Perücke auf der Strecke geblieben ist?). Auch in diesem Roman, wie in den anderen davor, bedient sich die Autorin wieder Verkleidungen und stereotypisches Verhalten von marginalisierten Menschen (Fettleibigkeit, Verschleierung als Verkleidung). In diesem Roman ist es mir ein wenig mehr aufgestoßen als in den anderen zwei. Möglicherweise weil ich ein bisschen sensibilisierter an die Sache herangehe. Auch das Motiv der sprechenden Blumensträuße findet sich hier wieder – dieses wiederkehrende Motiv fand ich schon von Anfang an sehr gelungen. Es funktioniert und fügt sich perfekt in die Erzählung hinein.


Mein Fazit

Mit der „Vanitas“-Reihe hat Ursula Poznanski eine außergewöhnliche Thriller-Reihe erschaffen, die nach einigen Hochs und Tiefs zum Abschluss gekommen ist. Der dritte Teil hat mich sehr gut unterhalten, wenn ich auch den leichten Hauch von Ungläubigkeit und Unwahrscheinlichkeit nicht ganz abschütteln kann. Band 3 rundet die Reihe mit einem feurigen Abschluss gekonnt ab. Insgesamt ist die Reihe durchaus lesenswert, auch wenn sie hier und da ein paar Schwächen hat und es nicht die besten Thriller sind, die ich jemals gelesen habe.


Die drei Bücher der Thriller-Trilogie liegen nebeneinander auf einem weiß-grauen Hintergrund. Zwei Bücher liegen linkerhand, das andere rechts. Dazwischen liegen Trockenblumen (hauptsächlich Gröser).

Weitere Meinungen zu “Vanitas – Rot wie Feuer (3)” von Ursula Poznanski

2 Kommentare

  1. Hi!

    Wie ich durch deine Schlagwörter sehe, bist du ziemlich genauso stark in Ursulas Bücher verschossen wie ich 😀 .
    Danke fürs Verlinken! Wirst du „Shelter“, das in diesem Sommer noch erscheinen wird, ebenfalls lesen?

    Liebe Grüße
    Ascari

  2. Na klaro, gerne! Ich hab jetzt erst durch deinen Kommentar von dem neuen Buch erfahren 😀 Danke für den Tipp – werd ich mir mal anschauen!

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